Intuition, die neue Intelligenz

Wunschdenken ist unsere normale Denkform. Ich will etwas haben oder nicht haben, ich will etwas sein oder nicht sein. Meist lehne ich ab, was sich im Außen ergibt, weil es mit meinen Wunschvorstellungen nicht übereinstimmt. Wenn ich einer Sache, einem Vorgang zustimme, dann verspreche ich mir in der Regel einen Vorteil davon. Dies ist das Leben in welchem die Reflexe mein Dasein bestimmen.

Analytisches Denken ist die höhere Denkform, welche das Reiz-Reaktions-Verhalten hinter sich gelassen hat und autonom nach ethischen Gesichtspunkten eine Sache angeht. Gibt es im Wunschdenken allein das Ich, so ist im analytischen Denken das Ich in „Alles-was ist“ eingegliedert – es sieht das Ganze und verhält sich entsprechend.

Beide Denkarten haben ihre Heimat im Bewusstsein, das sich seit meiner Zeugung individuell entwickelt hat. Meine Erfahrung aus dem was heute geschieht, kombiniert mit meinem Erfahrungsspeicher bestimmen die Denkinhalte. Neben diesen Impulsen, die an meine materielle Erscheinungsform gebunden sind (Gedanken gehören grundsätzlich zur Materie), gibt es eine kosmische Impulsform, die wir alle kennen, die Eingebung oder Intuition. Als „Bauchgefühl“, das aus dem „Bauchhirn“ kommt und mir gegen meinen Verstand einen Impuls gibt, ist dieses Eindringen der Nachricht aus dem kosmischen Wissensspeicher durchaus weit bekannt. Die Alten sagten, dass etwas erst „in den Bauch rutschen muss“, um es zu verstehen. Oder: „Das muss vom Kopf in den Bauch.“

Wo kommen diese Impulse her, die mit starker Kraft zwischen zwei einzelnen Gedanken hindurchjagen und mich so stark treffen können, dass ich dies manchmal sogar körperlich (im Bauch!) spüren kann? Sie kommen aus dem innersten Kern meines Bewusstseins, den nicht mehr individuell ist, sondern der Urgrund alles Seins. Sie sind das Gesamtpotential, (mindestens) der Menschheit. Sie kommen aus jener Gesamtintelligenz, in welcher alles gespeichert ist, was jemals war – und – in welcher alles gespeichert ist, was jemals sein wird. Daraus erhalte ich Informationen für die Gestaltung meines weiteren Lebens.

Das muss tief verstanden werden: Alle Gedanken, die je ein Mensch dachte und denken wird, sind bereits vorhanden und werden nur abgerufen. In meinem kleinen Neuronenapparat sind diese natürlich neu, aber nur dort. (1)

Die beiden genannten Denkformen des „gemeinen homo sapiens“ sind in jedem Menschen individuell und entsprechen dessen Lebenserfahrung. Entsprechend sind auch die neuronalen Verknüpfungen egobezogen. Es ist für den verbogenen, entmündigten modernen Menschen unvorstellbar, ohne fremde Hilfe Antworten auf die Herausforderungen des Lebens zu finden. Das gehandelte Wissen besteht aus (zum Teil Jahrtausende alten) Fehlinformationen, die meinen geistige Horizont begrenzen und aus Selbsttäuschung. Die Botschaften von außen, die ich verinnerlicht habe, sie sind falsch! Das muss man gut verstanden haben: Sie sind grundsätzlich falsch, eben weil sie von außen kommen.

Beginne ich in der Intuition zu leben, dann werden meine Neuronen quasi umgeschaltet oder neu geschaltet. Ich erhalte neue Informationen, die mich geistig weiter entwickeln. Diese entfalten sich spontan, da meine Erfahrung (mein Erfahrungsspeicher) nicht beteiligt ist. Der Umsetzungspunkt dieser Informationen in neues Tun ist eine neue Verantwortungsbereitschaft für das Lebendige. Die Verantwortlichkeit ist nicht mehr allein auf mich und vielleicht noch meine Familie eingegrenzt, sondern erweitert sich hin zu allen Wesen.

Das, was an Zellveränderung im Gehirn stattfindet, ergießt sich auch das gesamte Körpersystem. Die Neurobiologie hat entschlüsselt, wie neue Gedanken die Materie veränderen. Aus kranken Zellen werden durch Neu-Information gesunde Zellen!

Das Zufließen der Information, die Inspiration, ist allerdings eine Sache mit hoher Selbstbeteiligung. Die christliche Aussage: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlafe“, stimmt zwar im Prinzip, aber nach dem Aufwachen beginnt die Arbeit – und zwar heftig! Deshalb werde ich in all meinen Dingen erfolgreich sein und niemals arm; ein Erfolg, der nicht auf Gier, sondern auf Vertrauen beruht.

Intuition ist trotz der Begriffe wie „Bauchgefühl“ usw. kein Gefühl im tatsächlichen Sinne wie Freude oder Traurigkeit. Gelebte Intuition wird zu einem Lebensmodell, zu einem „Zustand“, in welchem ich lebe. Intuition wird zu meiner Lebensnormalität.

Die Merkmale von Intuition oder Inspiration oder Eingebung sind Spontanität und Kreativität, ohne den Erfahrungsspeicher bemühen zu müssen. Hier hat der Wille wieder jene Freiheit, von der so viel irrtümlich die Rede ist: Ich selbst entscheide, ob das mir Zufließende erkannt werden will, um dann in Handeln umgesetzt zu werden. Diese Handlungskraft fragt nicht mehr nach Vorschriften, nach Geboten, nach Gesetzen, nach Autoritäten, denn die spontane Kraft des Kosmos ist Gesetz und Autorität Kraft ihres Vorhandenseins. Wie realisiere ich die Intuition? Indem ich mich auf mich selbst verlasse – in allen Dingen und ausschließlich. Mein eigenes Bewusstsein ist mit dem Bewusstsein dar Alleinheit, des Urgrundes identisch, also gibt es keine Instanz außerhalb, die für richtig oder falsch zuständig wäre.

Dies ist das, was „Einsgerichtetheit“ genannt wird, das Leben im positiven Grundgefühl, in „grundsätzlicher Gutheit“, in maximaler Entspannung. Entspannt sein, auch in schwierigen Situationen, heißt Vertrauen in die richtige Gestaltungskraft des Universums haben.

Diese neue Lebensform verniedlicht nichts und hat mit „positivem Denken“ nichts gemein – sie ist das Wagnis, das eigene Herz weit zu öffnen.

Im normalen Verletzungsdenken heißt „das Herz öffnen“ verletzlich zu sein. Hier ist genau das Gegenteil der Fall: Je mehr ich offen für alles Lebendige werde, desto unverletzlicher werde ich; wer sollte mir etwas anhaben können, wenn ich frei bin von aller Knechtschaft?!

Wenn wir „Intuition“ sagen, dann haben wir vielleicht vergessen, dass diese relativ neue Begriffsbildung ein Synonym für jenen uralten Begriff ist, den man Instinkt nennt. Der Mensch in seinem Wahn von Allmacht, hat nun den Instinkt als etwas Niederes, den Tieren zugeordnet und für sich selbst die göttliche Zuordnung höherer Gedanken und Handlungsweisen reserviert. Die Hybris des homo sapiens ist grenzenlos irreal!

Warum fällt niemals ein kleiner Vogel aus seinem Nest, es sei denn, er wird mit Gewalt über den Rand geschubst? Er hat das innere Wissen, dass dies nicht zuträglich für ihn ist. Natürlich weiß das kleine Vogelkind nicht, was Tod ist, aber er spürt die enorme Gefahr, und das genügt. Dieses Spüren ist inneres Wissen, ist die intakte Ankoppelung an die Alleinheit, welche in diesem Fall ‚hohe Gefahr‘ signalisiert. Alle Körperzellen wissen das und sorgen für Sicherheit.

Dies genau ist Intuition: Ich weiß, ohne ein überlegendes Großhirn bemühen zu müssen. Auf diese Art findet jener Vogel, erwachsen geworden, als Zugvogel nach Afrika und wieder zurück. Er vertraut „blind“ seiner inneren Führung. Das, was wir ahnungslosen und dummen Menschen „blind“ nennen, ist höchste Intelligenz, welche vom allumfassenden Speicher gelenkt wird.

Als Mensch realisiere ich eine Intuition als ein blitzartiges Erkennen einer Chance, die ich ergreifen kann. Es ist immer „ein Top-Angebot des Himmels“, welches mich erreicht. Es ist jenes kosmische Fenster, das sich in der Regel nur kurz auftut, um hindurchschlüpfen zu können.

Mit dem Erkennen der Intuition hole ich mir meinen verloren geglaubten Instinkt zurück und arbeite mit ihm. Ich hole mir meinen verlorenen geglaubten siebten Sinn zurück und erspüre damit Dinge, bevor sie sich tatsächlich realisieren. Und ist das Kind bereits in den Dreck gefallen, dann eröffnen sich mir Strategien, es da herauszuholen.

Ich begreife auf einmal das, was Laotse im 64. Vers seines Tao te king sagt:

„Man muss auf eine Sache einwirken, bevor sie entsteht.
Man muss eine Sache ordnen, bevor sie verwirrt ist.
Was noch nicht hervortritt, lässt sich leicht bedenken.“

Um die Erkenntnis aus dem großen Speicher, diesen Erkenntnis-„Schlag“ in jenes zügige Handeln umzusetzen, das weder diskutierbar, interpretierbar oder gar in Frage zu stellen ist, bedarf es meines klaren, ungetrübten Geistes. Und dieser benötigt seine Freiheit von allen heimlichen Ängsten. Jeglicher Eingriff des grübelnden Verstandes oder des Vorteilsdenkens verwässert und verdünnt die Intuition und nimmt ihr die Kraft. Immer, wenn ich mir vornehme zu gewinnen, um in irgend einer Form mehr zu sein als die anderen (im Materiellen wie im Religiösen wie im Spirituellen) verabschiede ich die Intuition und mein siebter Sinn verschließt sich.

Umgesetzt in tägliches Handeln ist Intelligenz:

  • den tatsächlichen Inhalt und die Bedeutung einer Sache zu kennen.
  • die Verursachung einer Sache erkennen.
  • eine Sache zu verstehen, nicht sie zu wissen.
  • die Motivation dahinter erkennen.
  • in Kreisläufen denken.
  • sich selbst zu erhalten, zu fördern und weiterzuentwickeln.
  • hinter den (gesellschaftlich festgelegten Sinn) eines Begriffes zu blicken.
  • alles Handeln, das dem Lebendigen dient und förderlich ist.
  • Liebe. Im Sinne Buddhas: Grundsätzliches Wohlwollen allem Lebendigen gegenüber.

Erläuterungen
(1) Die Neue Physik sagt uns, dass wir heute bereits (mindestens) im 3. Universum leben würden. Dieses hat sich aus dem zusammenstürzenden 2. Universum entwickelt, dieses aus dem ersten. Eingesogen in schwarze Löcher, wurde jeweils jedwede Information, aus welcher sich dann das neue Universum gebildet hat. Nach dieser Theorie wächst mit jedem neuen Universum dessen Gesamtintelligenz durch die Erfahrung in der Zeit.

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