Historisch – Die westliche Auraforschung im 19. und 20. Jahrhundert

Carl von Reichenbach und Jakob Narkiewicz-Jodko

Der auf seinem Schloss bei Wien lebende Baron Freiherr Carl von Reichenbach (1788-1869), war eine ganz ausgefallene Persönlichkeit. Als Industrieller und Naturforscher entdeckte er das Paraffin und andere zu seiner Zeit gut verwertbaren Stoffe.

Bereits mit 40 Jahren war der Großindustrielle unglaublich reich und so konnte er sich die folgenden vier Jahrzehnten seines Lebens persönlichen Forschungen und seinen Experimenten widmen. In seinen Eisenwerken, Gießereien, Blechwalzwerken und Maschinenfabriken wurden die neuesten Technologien angewandt. Zu seinem Besitz zählte auch eine Zuckerfabrik. Reichenbach war eigentlich das absolute Gegenteil eines verschrobenen Gelehrten, aber fälschlicherweise klingt dies immer wieder durch, wenn von ihm die Rede ist. Heute ist seine Person fast völlig in Vergessenheit geraten.

Schon früh war der erfolgreiche Großunternehmer der führende Experte für Meteoriten. Ab seiner Lebensmitte widmete er sich verstärkt der Erforschung der Lebensenergie, die er Od-Kraft nannte. Sein Hauptwerk erschien 1845 unter dem Titel: “Physikalisch-physiologische Untersuchungen über Dynamide des Magnetismus, der Elektrizität, der Wärme, des Lichts, der Kristallisation, des Chemismus in ihren Beziehungen zur Lebenskraft“.

War die Wissenschaft anfangs noch an seinen Arbeiten interessiert, so wurde von Reichenbach immer mehr mit Mesmer und dessen animalischen Magnetismus in Verbindung gebracht, also systematisch demontiert. Dabei hob sich auch Albert Hofmann hervor, der nach 56 ausführlichen Seiten über die Od-Strahlen in bestechend schulwissenschaftlicher Logik das Fazit zog: “Die stets behauptete motorische Kraft der Odstrahlen, auch “Biokraft”,
„Lebenskraft“, „Fluide humain“ genannt, habe ich einer längeren Untersuchung unterzogen und sie auf die Wirkung des Pulses des Experimentators zurückführen können.”
(1) Um seine Häme schon auf der Titelseite zum Ausdruck zu bringen, zitiert er dort ausgerechnet Goethe: “Ich sehe nichts als einen schwarzen Pudel, es muss bei Euch wohl Augentäuschung sein.”

Nach seiner Demontage galt Reichenbach als Narr, als Scharlatan. Der Mann, der im Verlauf seiner Forschungen etwa 15.000 Experimente durchgeführt hat, wurde vergessen. Worum es ihm ging ist hier unser eigenes, ganz aktuelles Thema – seit de Broglie und seinem Nobelpreis weltweit anerkannt, seit Popp und seinem Photomultiplier bei lebender Materie reproduzierbar:
Es geht um die Abstrahlung von Menschen, Tieren und Pflanzen, eine “Organische Strahlung”, wie Reichenbach sie nennt. Schon 1865 schreibt Reichenbach: “Es ist also entschieden: Die Körper manieren oder radiieren etwas aus, was ihr Gewicht nicht vermindert.(….) Alles also leuchtet (strahlt), alles, alles! Wir sind in einer Welt voller leuchtender Materie. Wie in der Sonne eine starke, so findet auf der Erde eine schwache Lichtaussendung von allem, was vorhanden ist, statt.“(2)
Es ist unglaublich, mit welcher Weitsicht dieser Mann die heutige, brandneue „Biologie des Lichts“, die Photonenabstrahlung der Zellen vorweggenommen hat!

An dieser “Lebensenergie” haben zur gleichen Zeit viele heute gänzlich unbekannte Forscher gearbeitet. Friedrich von Feerhow führt in diesem Zusammenhang die Forscher Luys, Barety, Crookes, Cox, Ziegler, Durville, Varley, Barret, Blondlots und Charpentier auf. Besonders die beiden letzten erfuhren erhebliche Anfeindungen und sind aus diesem Grund auch heute nur einem kleinen Kreis bekannt.

René-Prosper Blondlot war Physiker an der Universität Nancy und erhielt 1903 den damals in Frankreich bedeutenden “Lecompre“-Preis. Der Physiologe und Neurologe Pièrre-Marie-Augustin Charpentier nannte die Körper-Abstrahlung, die er an sogenannten Fluoresenzschirmen sichtbar machen konnte, „Körper-Radioaktivität“. Verstärktes Aufleuchten war in der direkten Nähe von Muskeln und Nerven zu sehen.

Wie bei Reichenbach war die Wissenschaft an diesen Arbeiten sehr interessiert. Sie waren wohl so sorgfältig gemacht und schlüssig belegt, dass diese in der Fachzeitschrift der französischen Akademie der Wissenschaften, in den “Comptes Rendus” veröffentlicht wurden.

Aber sogleich kam der Gegenschlag der Schulwissenschaft, die immer, wenn die festgestellten Phänomene in Richtung “Lebensenergie” sozusagen “abdriften”, die jeweiligen Forscher zu Scharlatanen stempelt. Es lässt sich verfolgen, wie es ihnen gelang, zumindest bis Fritz-Albert Popp kam und seine unwiderlegbaren Ergebnisse vorlegte.

Blondlot und Charpentier wurden also zu wissenschaftlichen Scharlatanen erklärt, und so ging auch noch das Werk W. J. Kilners unter, der nicht nur statische, sondern auch dynamische Lichterscheinungen am Menschen feststellte. Er schrieb 1912: “Wenn man die Auren zweier nebeneinander befindlicher Menschen beobachtet, so merkt man, daß sie sich nicht indifferent verhalten. Und wenn der Experimentator seinen Arm gegen eine Versuchsperson streckt, so bemerkt man nicht nur eine Anziehung zwischen den Auren der beiden Personen, sondern der Experimentator kann mit seiner Uebung sogar die Intensität und Länge der Ausstrahlungen willkürlich regulieren, was mit den ‘Spektrauraninschirmen’ festgestellt wurde.
Ebenso konnte durch ‘Willensanstrengung’ die Breite der inneren Aurazone vergrößert und, wie es scheint, sogar die Aurafarben verändert werden. – Die Strahlung der inneren Aura ist augenscheinlich der Beeinflussung des Willens unterworfen; es können Projektionen von Aura-energie in Form von Strahlenemissionen auf beträchtliche Entfernung erzeugt werden. (….) Dies kann auch unbewußt geschehen
.” (3)

Jakob Narkiewicz Jodko, polnischer Physiker und Arzt, konnte zusammen mit dem französischen Arzt Hippolyte Baraduc 1895 und 1896 in St. Petersburg und Berlin Fotografien zeigen und reproduzieren (!), welche die Energie-Abstrahlung an den Händen des Menschen bewies.

Der armenische Elektrotechniker Semjon Kirlian, der 1978 verstarb, bekam 1949 vom sowjetischen Staat sein Patent für die “Entwicklung einer Methode zur Herstellung von Fotografien mittels Hochfrequenz-Strömen.” Kirlian hatte ein Verfahren verbessert, das von dem besagten Weißrussen Jakob Ottonowitsch von Narkiewicz-Jodko entwickelt wurde, einem reichen Landedelmann. Dieser studierte in jungen Jahren an den Universitäten Moskau und Paris Elektrotechnik, Medizin und Kunst und war in Minsk zu Hause. Auf seinem großen Gut, das er nach seiner Heirat um das Nachbar-Landgut vermehrte, beschäftigte er sich mit Meteorologie und betrieb ein chemisches und ein elektrobiologisches Labor.

Er entwickelte ein System der Elektrotherapie, eine Elektromassage zur Behandlung von Nervenkranken, die im „Physiologischen Institut von Riga“ getestet wurde und über die nichts mehr bekannt ist. Ebenso arbeitete er an der “drahtlosen Telefonie”, dem heutigen Rundfunk. Narkiewicz-Jodko, der über 1000 „Elektrographien“ anfertigte, stellte fest, dass Körperstellen mit psychisch bedingten Schweißausbrüchen besonders gut leuchten. Er unterschied anhand der Abstrahlungsintensität kranke und gesunde Körperstellen. Er erkannte daran, wer aufgeregt oder gelassen, wer schlief oder wach war. Seine Behauptung war die, dass das Strahlenbild, das der Mensch abgibt, je nach Gesundheitszustand, nach Temperament oder Persönlichkeit verschieden sei.

Narkiewicz-Jodko “ging davon aus, daß Elektrizität und Magnetismus als eine objektive Wirklichkeit einen wesentlichen und untrennbaren Teil von Organismus und Umgebung bilden und einen überall spürbaren unmittelbaren Einfluß auf die belebte Natur ausüben. Die elektrischen Ströme im menschlichen und jedem anderen Organismus seien mit dem Zustand der atmosphärischen Elektrizität und der Sonnenaktivität eng verbunden. Der menschliche Organismus erzeuge im Muskel- und Nervengewebe ständig Elektrizität und stelle so eine elektrische „Batterie“ dar, die mit dem umgebenden Raum Ladungen austausche.

Nach Jodkos Auffassung befindet sich der Organismus in einem elektrischen Spannungszustand, der demjenigen der umgebenden Luft entgegengesetzt ist. Jede Störung des Gleichgewichts zwischen körpereigener und atmosphärischer Elektrizität veranlasse den Organismus, jene Strahlung abzugeben, die die elektrographischen Fotoplatten schwärzte. (….) Nach Jodkos Interpretation handelt es sich bei der elektrographisch sichtbar gemachten Strahlung um eine ‘extériorisation de la force nerveuse’ (Ausscheidung der Nervenkraft)….. Sie wurde von Jodko im Sinne eines ‘Fluidums’, einer speziellen Lebensenergie nach der Tradition des Vitalismus verstanden.”(5)

Mit Jodko stimmten auch die Franzosen Baraduc und Decrespe und der Russe Pogorelski überein, dass, durch das Medium “Strom” sichtbar gemacht, eine körpereigene Ausstrahlung, eine “Lebenskraft”, ein “Magnetismus” oder eine noch unbekannte Kraft am Werk sei. Welch ein Ausgangspunkt, ganz und gar aus privaten Mitteln finanziert, für eine intensive staatliche wissenschaftliche Forschung!

Jakob Narkiewicz-Jodko erging es jedoch wie all den anderen, die sich mit dieser unbekannten Energie beschäftigten. Trotz seiner unglaublichen Leistungen geriet er nach seinem Tode (1904) in Vergessenheit. Die Schulwissenschaft war nicht daran interessiert, die Untersuchungen und das zugrunde liegende Phänomen weiter zu verfolgen. Aber nicht
nur das!

So wie sämtliche Aufzeichnungen des genialen Tesla nach seinem Tode verschwunden waren, so ist dies auch bei Narkiewicz-Jodko geschehen – und noch viel weitreichender: Nicht nur in Nachschlagewerken sucht man vergeblich seinen Namen, auch seine gedruckten Werke sind nicht mehr aufzuspüren. Ebenso sind seine über 1000 Elektrographien verschollen. Was überhaupt noch an einigen wenigen Fotos zu finden ist, das sind lediglich welche aus Buch-Reproduktionen anderer Autoren.

Man fragt sich unwillkürlich, wer da und warum solch ganze Arbeit geleistet hat. Großen Dank ist daher dem Autor Marco Bischof auszusprechen, der seine Recherchen mit denen des Journalisten Kisseljew und des Athener Professors Adamenko verknüpfen konnte. Ebenso der Zeitschrift Esotera. Ohne diese gemeinsame Anstrengung wüssten wir so gut wie nichts über den Gelehrten Jakob Ottonowitsch von Narkiewicz-Jodko.

Zurück zu Reichenbach, der behauptete, dass die menschlichen Körperhälften, von oben nach unten, polarisiert seien, wie die zwei Arme eines Hufeisenmagneten. Die ganze linke Hälfte des Menschen sei positiv, die rechte negativ. Positive Od-Strahlung wirke sich auf die negative Körperhälfte, negative auf die positive Körperhälfte aus. Der sensitive Mensch, so Reichenbach, kann dieses „Od“ wahrnehmen, sehen. Dafür bedarf es eines dunklen Raumes. „Wenn verschiedene Personen sich darin etwa ½ Stunde bis 1 Stunde aufhalten, dann können sie, je nach dem Grade ihrer Sensitivität, folgende Phänomene beobachten: Ein Schwachsensitiver sieht um die Pole des Magnets, um die Spitze eines Kristalls, besonders aber um Tiere, Pflanzen, Menschen herum, einen matt leuchtenden, graulichweißen Nebel.

Für einen höher Sensitiven verwandelt sich das neutrale Grau-weiß des Kristalls in ein bläuliches Leuchten, der Stumpf des Kristalls aber leuchtet rötlich. Ebenso leuchtet ein Pol des Magnets, und zwar der Nordpol blau, der Südpol orangerot. Und in gleicher Weise erscheint die rechte Körperseite und die Vorderseite des Menschen blau leuchtend, seine Rückseite und linke Flanke rotgelb (…).

Nach Reichenbachs Beobachtung besitzt der Erdmagnetismus einen starken Einfluss auf die Anordnung der einzelnen Farbenzonen in der odischen Aura. So wie nämlich der Magnetismus unserer Erde einerseits anziehend, andererseits abstoßend auf die Spitzen der Kompaßnadel wirkt, so wirken die magnetischen Pole unsrer Erdkugel auch auf die Odstrahlung jedes einzelnen Lebewesens. Der mit der Körperfront nach Norden gerichtete Mensch strahlt an seiner Vorderseite blau, an seiner linken Seite, (die dann nach Westen gewandt ist) gelb, an seiner Rückenseite im Süden rot
und rechts, (gegen Osten zu) gräulich-weiß. So sieht es ein guter Sensitiver.“(6)

Feerhow zeigt sich sehr enttäuscht über die Schulwissenschaft und schreibt, dass ein „wissenschaftliches System wie die Odlehre in der Forscherwelt das größte Interesse hätte erwecken müssen. Tatsächlich hat sich auch Reichenbach in Wort und Schrift bemüht, wissenschaftliche Kommissionen zur Überprüfung seiner Resultate zu veranlassen. Aber selbst wo er dies erreichte, waren die Akademiker in ihrem Amte derart nachlässig, voreingenommen oder oberflächlich, dass bis heute eigentlich noch keine ernste Nachprüfung der Odphänomene von Seiten der Staatwissenschaft erfolgt ist.

Stets waren es offiziell-wissenschaftlicher Rücksichten freie Männer, die sich um die Odsache bemüht und ihr auf den Grund zu kommen getrachtet haben. Was Prüfungskommissionen für ihre Klärung getan haben, waren jedes Mal – gelinde gesagt – negative Leistungen: entweder billiger, hochmütiger Spott… oder voreingenommene Urteile…, wenn nicht gar „experimentelle Nachprüfungen“ unter Versuchsbedingungen, die einfach der gesunden Vernunft zuwiderliefen, aber gewissenloserweise von den Veranstaltern als maßgebende Probeexperimente ausgespielt wurden. Traurige Beispiele hiervon führt Reichenbach in seinen „Dynamiden“ an… Es wird kaum jemand diese Stellen lesen können, ohne daß sie in ihm ein Gefühl der Empörung erwecken würden über die Skrupellosigkeit der damaligen Wiener Ärzteschaft und die platte Willkür des Berliner Professorenkollegiums.“(7)

Die Verächtlichmachung Reichenbachs ist um so schwerwiegender, als auch er, wie Narkiewicz-Jodko und Kirlian, den photographischen Anfangs-Beweis einer Körperstrahlung gebracht hat. Diese Ansätze wurden nicht weiterverfolgt, denn der Mensch durfte und darf bis zu heutigen Tag kein elektromagnetisches Wesen sein. Die Konsequenz wäre für die international operierenden Konzerne fürchterlich!

Feerhow schreibt: „Er führte die Experimente zusammen mit dem Berliner Hofphotographen Günther aus; sie verwendeten dazu Jodsilberplatten. Die Strahlung des Organismus wurde in der Weise geprüft, daß man einen Glasstab – erfahrungsmäßig ein guter Odleiter – horizontal über einem Holzkistchen befestigte und seine Spitze mit einem Abstand von 1 ½ Zoll gegen die Mitte einer vertikal stehenden photographischen Platte richtete. ‘So in der Dunkelkammer vorgerichtet’, führt Reichenbach aus, ‘versammelte ich um den Glasstab fünf Männer, mich selbst darunter, und ließ sie ihre fünf rechten Hände mit den Fingerspitzen an den beiläufig eineinhalb Fuß langen Glasstab anlegen. Alles, was den Fingern entströmte, mußte auf diese Weise in dem Stab sich sammeln und vereint durch den Glasstab auf die Stelle der Platte zuströmen, welche seiner Spitze am nächsten war.’ Die Bestrahlung wurde 7 ½ Minuten vorgenommen. Tatsächlich ergab sich nach der Entwicklung (Behandlung mit Vitriol-Lösung) eine chemische Beeinflussung der empfindlichen Schicht.“(8)
 

Photographie, „Schirme“, „Apparate“

Dr. Luys, ein Oberarzt an der Charité in Paris, setzte in einem anderen Verfahren den Weg Reichenbachs fort und es entstand ein eindrucksvolles Foto von zwei Daumenabdrücken. Sein 1897 verfasster Bericht wurde in den „Comptes rendus“ veröffentlicht. Feerhow schreibt: „Der Vorgang, den Luys mit seinem Assistenten David einschlug, war nicht der ‘procédé à sec’ (Trockenverfahren) Reichenbachs und anderer Experimentatoren, sondern sie wandten die Technik Gustav le Bons an, welche darin besteht, daß man die Finger ins Entwicklerbad taucht und auf die Schichtseite resp. Glasseite der darin befindlichen Platte aufsetzt. Das Bad war Hydrochionenentwickler, die photographische Platte trug eine Bromsilbergelatine-Emulsion. Der Kontakt mit der Platte dauerte (im Dunkeln) 15 bis 20 Minuten.

Unsere Abbildung eins stellt eine Radiographie dar, zu der die Experimentatoren folgende Erklärung geben: ‘Auf dem Bilde sieht man die Abdrücke des rechten und linken Daumens der Hand. Die helle Ovale senden sich gegenseitig Effluvien zu, die sich verschlingen und miteinander verbinden, als stünden sich zwei ungleichnamige Magnetpole gegenüber! Diese Versuche sind in großer Zahl nachgeprüft worden; wir haben eine ganze Sammlung von solchen Negativen, die mit hinreichender Sicherheit die neue Tatsache belegen.

Dieses Experiment Luy’s ist vor kurzem von Mitgliedern der ‘Wiener Psychologischen Gesellschaft’ unter Mitwirkung des Autors in der Weise nachgeprüft worden, daß drei Personen zu gleicher Zeit je drei Finger einer Hand in einigem Abstand voneinander auf die Platte setzten, worauf sich zwischen den einzelnen Händen die Strahlungsverbindungen zeigten.“(1) Wenn nun Luys mittels einer Abstandshalterung den Kontakt zu der Photoplatte vermied, ergaben sich, trotz eines Abstandes von etwa sechs Millimeter, die gleich strukturierten Bilder, nur etwas schwächer.

Eine ganze Reihe von Forschern haben sich mit dieser Art Fotografie befaßt: Lefranc, Darget, (Baraduc sogar mit Leichen), Durville, Rochas, Charpentier und weitere.
 

Die westliche Auraforschung zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Mit einer ständig verbesserten Messtechnik wird auch die Forschung auf dem Aura-Gebiet immer genauer. Kurz, sofern dies bei solch einer komplexen Materie überhaupt möglich ist, soll dieser Weg bis hin zu Popps „Biologie des Lichts“, aufgezeigt werden.

Wie schon einmal der Physiker Schrödinger in den dreißiger Jahren, so nimmt in den achtziger Jahren dieses Jahrhunderts der Physiker Popp den Biologen – und nicht nur denen – das Heft aus der Hand! Jedenfalls ist der Weg in diesem neuen Jahrtausend vorgezeichnet. Es ist aber ein sehr mühsamer Weg, denn der lange Arm der heutigen Multimilliardenkonzerne im Bereich Chemie, Technologie und Energie reicht über den verlängerten Arm der Politik bis hin zum untergeordneten schulwissenschaftlichen Instituts-Mitarbeiter.

Ein gutes Beispiel für die Desinformations-Arbeit der Herrschenden ist der Chemiker Albert Hofmann. Er hat sich ausführlich mit den sogenannten “Handstrahlen” beschäftigt. Seine Sammlung des “tatsächlichen Materials” kam 1919 unter dem Titel: “Das Rätsel der Handstrahlen” (1) heraus, welches er, ganz rationaler Wissenschaftler, elegant lösen konnte.

“Handstrahlen” so führt Hofmann aus, gehören zu den rätselhaften Erscheinungen, die man “fluide vital”, “Lebenskraft”, “fluide nerveux”, “Biomagnetismus” oder “fluide humain” nennt und die auf sehr leichte Körper eine magnetische Anziehung und Abstoßung ausüben. Sogar gewisse Rotationsbewegungen lassen sich damit erzeugen. Er berichtet über Versuche von Ferdinand Maack, der diese 1899 in der Hamburger Zeitschrift “Xenologie”veröffentlichte, betitelt: “Die motorische Kraft der Handstrahlung”. Über ähnliche Versuche von Kraft (Straßburg), Jacobsen (Charlottenburg) und August Hager (München) wird berichtet.

Die Ausgangsuntersuchungen sind superleichte Scheiben, die auf einer 4-5cm hohen Nähnadel gesteckt waren und die mit Hilfe der gekrümmten Handinnenfläche in Bewegung zu setzen sind. Die Scheibe, in Höhe des Mittelfingers, beginnt sich zu drehen, wenn die Handinnenfläche nahe kommt. Drei Feststellungen werden getroffen:

  1. Die Umdrehungen erfolgen nicht irregulär, auch nicht kontinuierlich, sondern zu- und abnehmend.
  2. Die Umdrehungen erfolgen in zentrifugaler Richtung von den Fingern weg, einerlei, welche Hand man benutzt und wie man sie dem Rade nähert.
  3. Die Umdrehungen erfolgen an verschiedenen Tagen, zu verschiedenen Tageszeiten und bei verschiedenen Personen verschieden, was Geschwindigkeit, Pausen, Richtungen betrifft.”(2)

Collongues aus Paris baute einen Messapparat für diese unbekannte “Lebenskraft” und nannte ihn Bioskop. Es war ein Glaskasten, in den man links und rechts die Hände einführen konnte. In der Mitte hing eine Aluminiumnadel. Unter ihr befand sich ein Teilkreis, der die Ablenkung der Nadel von der Hand maß. Je nach dem Ergebnis glaubte Dr. Collongues eine Gesundheitsaussage über den Patienten machen zu können.

Baraduc baute ein Biometer mit einer Kupfernadel, die an einem Kokonfaden hing, um die Feuchtigkeit der sich nähernden Hände auszuschließen. Nach seinen Untersuchungen nimmt er zwei verschiedene Biokräfte im menschlichen Körper an, die entgegengesetzter Natur sind. Die Differenz der beiden Kräfte konnte er mit seinem Biometer zeigen. Dr. Baraduc sprach von einer kosmischen Kraft, “die, wie der Weltäther, alles durchdringt – vielleicht ist er es selber.”(3)

P. Joire, Präsident der “Société universelle d’études psychiques”, baute ebenfalls ein solches Biometer und maß die Anziehung der Nadel durch das Vorhandensein der Hand in seiner Apparatur. Als weitere Experimenteure auf diesem Gebiet nennt Hofmann den Franzosen Graf de Tromelin, ein Mathematiker, den Belgier le Clement de Saint-Marq und seinen Landsmann Franz de Backere.

Hofmann selbst baute einen Zylinder, eine Art Leichtlauftrommel, also einen Rotations-Drehkörper, der sich, beim Annähern der Hand, immer zu drehen begann. Die Trommel lief schneller, wenn zwei Personen sich gleichzeitig mit der gleichen Hand näherten, es sei denn, die zweite Hand war umgekehrt gepolt. Dann blieb der Zylinder stehen.

Auf vielen Seiten beschreibt Hofmann ähnliche Versuche und schließt aus seinen Experimenten, dass diese Art von Drehbewegungen von psychischen Zuständen beeinflusst werden. Er berichtet:
Einer etwas nervösen jungen Dame, unter deren Hand die Trommel sehr flott lief, wurde von mir, der ich 2 m vor ihr stand, erklärt, auf meinen Befehl werde die Trommel stillstehen und sogar rückwärts laufen. So geschah es auch. Die Suggestion wirkte das Wunder.
Ein anderes Mal gelang es, einen Herrn durch die Erzählung zu beeinflussen, die unter seiner Hand laufende Trommel würde durch das Geräusch eines in einigen Minuten ablaufenden Weckers in ihrer Bewegung gehemmt und beginne dann rückwärts zu drehen. Als der Wecker einsetzte, geschah das Unglaubliche, die Trommel verlangsamte ihren Gang, blieb stehen und drehte nachher in der umgekehrten Weise.
“(4)

Albert Hofmann, der Chemiker, der in akribischer Weise seine Versuche anlegte, die dann auch funktionierten, indem er auf mentaler Ebene seine Befehle gab, suchte und fand eine für die Schulwissenschaft befriedigende Antwort, wofür er dann auch viel Lob erntete. In der Neuauflage seines Büchleins (1920) breitete er dieses Lob dann mit großer Genugtuung auf drei Druckseiten aus.

Sein Motto war: “Physik und Metaphysik schließen einander aus”. In seiner scheinheiligen Art schließt er eine Art mesmerische, psychische Beeinflussung der Hand durch den Menschen nicht aus, “besonders wenn sie, (die Versuchsperson) wie im Falle der erwähnten jungen Dame, eine etwas nervöse Veranlagung besitzt. Ihr Puls wird dabei ganz regelmäßig gehen, er wird dem Drehkörper gleichmäßige Impulse geben und ihn in Bewegung halten.
Wie aber jener suggestive Befehl kam, der Drehkörper solle seine Bewegung einstellen, trat eine hochgradige psychische Erregung (….) ein durch die Erwartung der Erfüllung des Befehls. (….) Der Rhythmus kommt in Unordnung, der Drehkörper stockt im Laufe, er zuckt hin und her und muss in umgekehrter Weise sich wieder in Bewegung setzen.
“(5)

Welch kurze und bündige „hochwissenschaftliche“ Erklärung des Phänomens! Hofmann hat also den Verursacher der Drehbewegungen gefunden: Es ist der Pulsschlag, die von ihm ausgehende Wellenbewegung sowie die defekte Psyche der Versuchsperson. Ein Meisterstück, wie er sich als Mechanist in scheinheiliger Weise eines Themas oberflächlich einfühlsam annimmt, um es dann der Lächerlichkeit preiszugeben.

Aber immerhin hat er, in denunziantischer Absicht oder nicht, im Jahre 1919 die Namen derer zusammengetragen, die seiner Kenntnis nach an dieser vom Körper ausgehenden Strahlung gearbeitet haben. Er hat dadurch diesen Wissenschaftlern, wie uns heute, einen unbeabsichtigten großen Dienst erwiesen!
 

Die Suche nach der Strahlung geht weiter

Dr. Kilner war Arzt in London, Psychologe und Experimentator. Es war sein Bestreben (was ihm nicht gelungen ist), das Sehen der Aura auf eine experimentelle Stufe zu stellen, um das Phänomen vom Nimbus der Autosuggestion zu befreien.

In seinem 1913 erschienen Werk „Die menschliche Atmosphäre oder ‘Aura’ und ihre Sichtbarmachung mittels chemischer Schirme“ erläutert er , wie die Aura aussieht. Leider fehlt ganz und gar die technische Beschreibung der Schirme bzw. der farbigen Flüssigkeitsfilter, was diese Schirme wohl waren. Es ist für uns heute bedauerlich, dass Kilner hierum ein Geheimnis machte, (Es gibt einen „methylblauhaltigen“ Schirm und einen „karminroten Sensibilisator“), denn die in Feerhows Büchlein (1) zum Kauf angebotenen Kilnerschirme einschließlich einem diagnostischen Tabellenheft sind ja heute, bald 90 Jahre später, nicht mehr zu erhalten.

Da das Aura-Sehen durch die Kilner-Schirme eine subjektive Erscheinung war, war das Phänomen „Aurasehen durch Kilnerschirme“ für die Schulwissenschaft von Anfang an „Schwindel“ oder „Täuschung“.

Feerhow, der auch seine eigenen Experimente mit diesen Schirmen beschreibt, gibt an, dass etwa 50% der Versuchspersonen, die durch diese Schirme das erste Mal schauen, nichts sehen. Die Quote steigt dann aber bis 95% an. Dazu erklärt er: „Die chemischen Schirme Kilners stellen gewissermaßen nur ein künstliches Reizmittel dar, um die Netzhaut des Auges zur Wahrnehmung bisher unsichtbarer Strahlen zu befähigen.“(2)

Wie dem auch sei, in Feerhow haben wir einen ausgezeichneter Gewährsmann. Wie ist nun die Aura von sensitiven Menschen durch diese Schirme hindurch (von innen nach außen) zu sehen?

  1. „1. Die Ätherschicht… Es fand sich für diesen Teil der Aura keine bessere Bezeichnung, daher hat Kilner diesen Ausdruck aus der theosophischen Literatur übernommen. Diese innerste und schmalste Partie der Aura ist etwa 1cm breit, liegt überall dem Körper auf engste an, ihn von allen Seiten gleichmäßig umgebend.
  2. An diese Ätherschicht grenzt die Innenaura. Diese ist beträchtlich breiter als die Ätherschicht und hüllt den Körper gleichsam ringsum ein, allseits parallel zu seinen Konturen verlaufend: sie ist der dichteste Teil der gesamten Aura…. Da… die Ätherzone in vielen Fällen überhaupt nicht gesehen wird (sie ist zudem sehr schmal), so scheint häufig die Innenaura direkt an den Körper zu stoßen.
  3. Den breitesten Raum nimmt die Außen-Aura ein. Sie grenzt direkt an die Innenaura. Wenn man die ganze Aura durch einen hellen Schirm beobachtet, dann verschwimmen alle einzelnen Partien der Aura zu einem Ganzen, so daß es erscheint, als wäre überhaupt nur eine leuchtende Hülle von dem Umfang dieser äußeren Aura vorhanden. Allerdings heben sich die inneren Partien durch ihre größere Dichte von den äußeren ab. Nimmt man aber einen dunklen Schirm, so kann bei der Betrachtung durch diesen die äußere Aura überhaupt ganz wegfallen. Bemerkenswert ist, daß diese äußere Aura nicht Parallelkonturen zum Körper aufweist, sondern oval begrenzt ist“.(3)

Wie in allen alten Überlieferungen findet auch Kilner Zusammenhänge zwischen dem Gesundheitszustand oder dem Bewusstseinsstand und dem Leuchten der Aura. Beim Gesunden gehen feine, gerade Strahlen vom Körper ab, bei Kranken gehen die Strahlen in gebogenen Bahnen.

In der Radiästhesie ist die Abstandsmessung der Aura unproblematisch. Ich selbst mache dies bevorzugt mit der großen Messing-Horizontalrute nach Dr. Hartmann. Oft, wenn Krankheiten im Körper sind, ist die Aura ausgebeult. Einen richtigen „Sack“ können Kranke mit sich herumziehen, den es gilt, wieder „zurückzurücken“. Auch das ist möglich!

Auch Becquerel hat, wie Kilner, Versuche mit Fluoreszenzschirmen gemacht. Er verwendete unter anderem Calciumsulfid dafür und berichtet von verstärktem Aufleuchten in der Nähe arbeitender Muskeln oder erregter Nerven. Dr. E. Aigner, München, schreibt in der Monatsschrift „Die Wünschelrute“ Nr. 6 vom Juni 1921:
„Ganz zufällig gelangte ich bei meinen Versuchen Mitte Oktober 1920 in den Besitz einer photographischen Platte, die durch Auflegen der Hand auf die Glasseite eine unerwartete Belichtung zeigte. … Am 18. Oktober 1920 machte ich mit dieser gleichen Versuchsperson folgendes Experiment. Aus einem frischen Paket Hauffplatten Größe 13×18 wurden zwei Platten entnommen. Mit der Schichtseite nach unten, Glasseite nach oben, wurden sie bei Rotlicht auf den Operationstisch gelegt, in einer Entfernung von etwa 30cm voneinander. Auf die eine Platte legte die Versuchsperson ihre Hand mit ausgespreizten Fingern, auf die andere Platte legte ich in gleicher Weise meine Hand. Sofort beim Auflegen wurde das Rotlicht abgedreht. Als Zeuge blieb der Inhaber des photographischen Ateliers Hauberisser, München, Dienerstr. 19….zugegen. Nach 15 Minuten wurde die Entwicklung der beiden Platten vorgenommen. Das Ergebnis war folgendes: Die von mir belegte Platte war ohne jede Einwirkung, schleierlos, klar, keine Spur von Belichtung. Die von der Versuchsperson belegte Platte zeigte in aller Deutlichkeit das Schattenbild der Hand mit den gespreizten Fingern. Es waren die von der Hand nicht belegten Stellen bis zu den Ecken der Platte im Sinne einer Belichtung beeinflußt, die Fingerspitzen schienen der Ausgangspunkt der einwirkenden Energie zu sein, die Stärke der Beeinflussung nahm gegen die Mittelhand ab.

Am 22. Oktober wurde der Versuch in gleicher Weise wiederholt und gleichzeitig drei weitere Aufnahmen gemacht, indem von dem Inhaber der Firma und von der 13 jährigen Tochter der ersten Versuchsperson und mir in der beschriebenen Weise eine Platte belegt wurde. Das Ergebnis war, daß drei Personen keine Wirkung erzielten, während das 13jährige Mädchen bei diesem ersten mit ihm vorgenommenen Versuch in ganz gleicher Weise, wie das vor 4 Tagen beim Vater der Fall war, die Platte beeinflußte. Das gleiche Schattenbild der Hand, die gleiche als Belichtung wirkende Zone außerhalb der Hand.

Die Versuche waren unterdessen weiter ausgedehnt worden. In Kliniken und Krankenhäusern wurde experimentiert, und es gelang dank der bereitwilligen Unterstützung, die von seiten verschiedener Anstaltsleiter dem Unternehmen zu Teil wurde, bereits am 4. November bei einer dritten Person ein positives Ergebnis zu erhalten…

Am 15. Januar gelang es beim Badewärter K. und einer Patientin, eine besonders schöne Aufnahme zu erzeugen. Inzwischen waren etwa 300 Versuche an den verschiedenen Kliniken mit 150 Personen gemacht worden, die sämtlich ohne jedes Ergebnis verlaufen waren.

In Berlin hatte Ingenieur Fritz Grunewald, der sich seit langem mit diesem Problem beschäftigt, die bereits erwähnte feromagnetische Versuchsperson bezüglich der Einwirkung auf die photographische Platte untersucht und einmal ganz die gleichen positiven Ergebnisse erhalten, die sehr rasch wiederum durch resultatlose Versuche abgelöst wurden…. Die Unfertigkeit des bisher Erreichten ist ohne weiteres zuzugestehen. Ein zusammenfassendes Urteil ließe sich vielleicht insofern versuchen, als die Annahme einer individuellen Anlage als Ursache der Plattenbeeinflußung naheliegt.“(4)

Dass Lebewesen leuchten, leuchten können oder manchmal leuchten, das ist im ersten Drittel dieses Jahrhunderts geklärt worden. Viele ernstzunehmende Menschen haben an dieser Sache gearbeitet. In der eben zitierten Zeitschrift „Die Wünschelrute“ ist ein Original-Zeitungsausschnitt ohne Autorenangabe eingeklebt, der das Leuchten von Waldpilzen beschreibt:
„Ein solcher Kenner von all dem verschiedenen Leuchten, das von Pflanzen und Tieren ausgeht, ist der Wiener Botaniker Prof. Dr. Hans Molisch. Er zeigte auch, daß man (die) Pilzfäden auf faulendem Holz und Brot weiterzüchten kann und daß sie es tatsächlich sind, die das Licht aussenden, nicht die Holzmassen, die nur als Untergrund und Nahrung dienen.
Länger als ein Jahr konnte er seine Pilzkultur am Leben und am Leuchten erhalten…
Die leuchtenden Blätter und Nadeln, die man zu Hause auspackt, sind gleichfalls von solchen Pilzfäden befallen und durchwuchert; auch hier ist die Blattmasse schon recht weit vermodert und seine braune Farbe einer helleren gewichen. Die Lichtentwicklung faulender Blätter sah ich vor Jahren einmal sehr schön an einem Faulhaufen… , den sich ein Forstarbeiter aus Eichenblättern aufgeschichtet hatte, ein andermal an einer Mistkuhle eines Eifler Bauernhauses, die eine nähere Untersuchung von selbst verbot; immer ist dieses Licht aber recht schwach, geht scheinbar nur von der nach unten liegenden Blattseite aus und ist nur in recht dunklen, feuchtwarmen Nächten sichtbar.
Das ist aber auch schon ziemlich alles, was die Wissenschaft vom Leuchten im Walde auszusagen imstande ist. Wie es aber zustande kommt, was für chemische Ùmwandlungen sich in der modernden Holz- und Blattmasse vollziehen müssen, um die Erscheinung zu erzeugen und die Ätherschwingungen hervorzubringen, die unser Auge als Licht reizen, das ist noch ein tiefes Geheimnis.“

Kehren wir zum „Aura“-Problem zurück, zu den äußeren (elektromagnetischen?) Erscheinungen um den Menschen. Nicht abzutun ist die Tatsache, dass bei der Aurabildung auch Leuchterscheinungen im Spiele sind, die durch chemische Körperreaktionen hervorgerufen werden, sogenannte Chemieluminiszenz-Erscheinungen. Sie werden durch die Schweißabsonderung hervorgerufen, denn der Schweiß läuft nicht einfach so aus den Schweißdrüsen. Im Gegenteil, er kommt mit solchem Druck aus dem Körper heraus, dass die Reichweiten bis zu 50cm betragen können!

Die Schweißinhalte sind längst analysiert: Ammoniak, Harnstoff, Rhodanverbindungen, Eiweiss, Fette wie Palmitin, Stearin, Cholesterin. Weiter: Ameisen-, Essig-, Propion-, Butter-, Capron- und Caprinsäure. Dazu die spezifischen Geschlechtshormone, aber auch umgewandelte Nahrungs- oder Medikamentenbestandteile.

Teile dieser ausgedüsten Verbindungen können in der Luft oxidieren und dabei leuchten. Die verschiedenen Farben der Aura ließen sich so mit der chemischen Zusammensetzung des Schweißes erklären. Auch wäre die Frage befriedigend geklärt, warum gesunde Menschen eine lebendigere und farbigere Aura besitzen als kranke Menschen: Beim Gesunden stimmt eben die Chemie!

Natürlich können wir uns nicht allein mit solchen (wenn auch gewiss einleuchtenden!) Erklärungen zufrieden geben. Da die Genauigkeit der Schulwissenschaft von heute schon morgen die Ungenauigkeit von gestern ist, ist das Denken in diesen Kategorien das unverlässlichste Denken, dem man sich ausliefern kann. In Sachen „Aura“ spielen eben noch Strahlungskräfte mit eine Rolle, die über die immer wieder bemühte „Wärmestrahlung“ weit hinausgehen.

Dr. Joseph Wüst denkt an Millimeter- oder Zentimeterwellen, „die bei manchen chemischen Stoffen als Eigenschwingungen erkannt wurden (…). Solche Schwingungen können zum Beispiel beim Ausspritzen des Schweißes aus den Enden der Ausführungsgänge der Schweißdrüsen entstehen, weil dabei zwei Materialien,
Schweiß und Epidermis (5) mit sehr verschiedenen Dielektrizitätskonstanten sich rasch anenander vorbei bewegen, so dass merkliche elektrokinetische Potentiale zwischen dem Schweiss und der Epidermis auftreten, die entsprechende Strömungspotentiale im Schweiss zur Folge haben müssen.

Im Moment, wo das Sekret plötzlich ausgespritzt wird, brechen diese Potentiale momentan zusammen, so dass steile Spannungsspitzen mit einem großen Reichtum an Oberschwingungen bis zu sehr kurzen Wellenlängen zustande kommen. Auch die Abmessungen der dabei in Frage kommenden schwingungsfähigen Gebilde ließen Wellenlängen unter 1mm erwarten.“(6) Dies ist tatsächlich so! Die heute messbare Abstrahlung liegt im 500er Nanometerbereich, das sind etwa fünf zehntausendstel Millimeter.

„Es wäre die Erzeugung mit Hilfe der beim Ausspritzen des Schweisses auftretenden geladenen Ionen durchaus plausibel, weil dabei der ausgeschwitzte Schweiss selbst positiv elektrisch wird und sich als gleichnamig geladene Ionenwolke in der Luft verbreitet. Wir haben es hier sozusagen mit einer Sonderform der menschlichen Aura zu tun, die aber bloss graduell, nicht prinzipiell sich von den Verhältnissen beim normalen Schweissaustritt unterscheidet.“(7)

Spannungsimpulse durch Reibungselektrizität sind hinlänglich bekannt. Der Arzt Dr. Oppenheim aus Frankfurt hat darüber „eine Reihe interessanter Experimente angestellt. Besonders bei raschen Bewegungen, beim schnellen Aufspringen von Polsterstühlen, wobei evtl. beim Niedersitzen gebildete und gebundene Ladungen plötzlich in Freiheit gesetzt werden, konnten Spannungen von mehreren tausend Volt beobachtet werden. Stand die betreffende Person elektrisch isoliert, z.b. auf einem Seidenteppich oder einem stark gewachsten Linoleum, so konnten sich die betreffenden Aufladungen längere Zeit halten und zur Ausführung okkult anmutender Experimente verwendet werden: leichte Gegenstände bewegten sich auf Abstand, Glimmlampen und Glühbirnen leuchteten von selbst auf, knatternde Funken konnten aus geerdeten oder entgegengesetzt geladenen Gegenständen und Personen gezogen werden.

Übrigens gibt es eine große Anzahl Berichte, die von urteilsfähigen und anerkannten Gelehrten stammen, wonach manche Menschen, besonders bei bestimmten Wetterlagen, ausserordentlich starke Hautaufladungen besassen, sodass sie mehrere Zentimeter lange Funken von sich auf geerdete Gegenstände oder Personen überspringen lassen und richtige elektrische Schläge austeilen konnten.“(8)

Schwache elektromagnetische Schwingungen jedenfalls gehören ohne jeden Zweifel „ebenso gut zur elektromagnetischen Aura des Menschen wie die Wärmestrahlung, die von ihm ausgeht und bis auf mehrere Meter Abstand mit empfindlichen Infrarotphotozellen oder Thermoelementen nachgewiesen werden kann. Ich halte es für wahrscheinlich, dass bei dem Verfahren, wie Rutengänger die Reichweite der menschlichen Aura durch Annäherung an die betreffende Person bis zum Eintritt des Rutenausschlages bestimmen, in erster Linie die Wärmeaura maßgeblich ist… . Vermutlich spüren Rutengänger dabei in erster Linie den Wärmeentzug, allgemeiner ausgedrückt, den Energieentzug durch die andere Person, wie sie ja auch bei genügender Übung im Stande sind, mit der Rute kranke Körperstellen aufzufinden, die sehr häufig bei der Messung mit dem Hautthermometer Untertemperatur, im Falle akuter Entzündungen auch Übertemperatur aufweisen. In beiden Fällen dürfte es darauf ankommen, dass ein Wärmegefälle besteht, genau so wie auch die Wärmeempfänger in der Haut nur auf Wärmegefälle ansprechen.“(9)

Wüst berichtet von Eigenexperimenten zur Früherkennung einer sich nähernden menschlichen Aura mit einem kleinen UKW-Sender von 3,2 Meter Wellenlänge. Schon etwa auf 30 Meter Entfernung konnte er das Nähern eines Menschen über den Sender festmachen. Er kann sich vorstellen, dass sich die näher kommende Person in das schwingende UKW-System einkoppelt („kapazitiv ankoppelt“). Ein Urteil wollte er darüber nicht fällen, „ob hierbei wirklich Beziehungen zur Ausdehnung der menschlichen Aura bestehen und (ob) mit den Rutengängern übereinstimmende oder wenigstens vergleichbare Ergebnisse erzielt werden können.“(10)

Zum Schluss seiner Ausführungen fasst Wüst zusammen: “Rund um den lebenden Menschen ist ein Bereich, in welchem das chemische, das elektrische und das mechanisch-akustische Feld (11) gegenüber der weiteren Umgebung verändert ist. Diese drei Felder sind aufs innigste miteinander verwoben und nur durch die verschiedenen Nachweismethoden voneinander zu trennen. Sogar das chemische Feld hat eine elektrische Komponente, weil es sich zum größten Teil aus elektrisch geladenen Ionen zusammensetzt. Und gleichzeitig unterliegen alle im chemischen Feld vorhandenen Gasteilchen, die geladenen wie die ungeladenen, dem menschlichen Einfluss, der vom Herz- und Pulschlag ausgehenden Luftdruckwelle.

Die Teilchen des chemischen Feldes scheinen mir die Träger der eigentlichen Aura des Menschen zu sein, die nicht bloß von sensitiven Personen im Dunkeln, von vielen Benützern der Kilnerschirme im Halbdunkel oder von Somnambulen (12) im Hellen wahrgenommen wird, sondern auch mit den Apparaten von Hofmann, Müller und meinem Spitzenzähler
nachgewiesen werden kann.

Die Teilchen scheinen in der Hauptsache aus der Perspiration (13) zu stammen. Zum Teil aber weisen sie Eigenschaften auf, die mit denen von den normalen Produkten der Perspiration nicht vereinbar scheinen. Sie vermögen feste Materie zu durchdringen und den elektrischen Widerstand isolierender Substanzen zu vermindern. Sie pflanzen sich längs Drähten fort, …. sie lassen sich in Flüssigkeiten speichern (14), sie erhöhen die Leitfähigkeit der Luft, sie schlagen sich auf der Oberfläche fester Stoffe nieder und haften daran, zum Teil mit großer Festigkeit.

Manches erinnert an radioaktive Emanationen, die unter Aussendung ionisierender… Strahlen feste Niederschläge bilden, die selber wieder ionisierende Strahlen emittieren. Diese Strahlungen der radioaktiven Stoffe sind z.Teil korpuskulärer (15) Natur, wie die Alpha- und Betastrahlen, z.T. haben sie Wellencharakter wie die Gammastrahlen. Aber es scheint sich bei der menschlichen Aura doch um etwas anderes zu handeln. Sie ist durch einen charakteristischen Geruch ausgezeichnet, und man kennt auch von Duftstoffen die Eigenschaft, dass sie sich auf festen Oberflächen niederschlagen oder in Flüssigkeiten lösen und langsam wieder herausdiffundieren. (16)

Man weiß, dass sie im gasförmigen Zustand in erheblichem Ausmaß aus Ionen bestehen, welche die Leitfähigkeit der Luft entsprechend erhöhen. Und man hat neuerdings auch eine eigenartige Beziehung zu elektromagnetischen Schwingungen gefunden, insofern als Lloyd Beck und Walter Miles an der Yale-Universität feststellten, dass alle riechenden Dämpfe, die sie untersuchten, infrarote Strahlen im Bereich zwischen 7,5 und 14 Mikron absorbieren…Man hat für eine ganze Reihe chemischer Stoffe, z.T. auch riechender, wie Ammoniak, Eigenschwingungen im Gebiet der Millimeter- und Zentimeterwellen gefunden, so dass hier also eine enge Verknüpfung zwischen Materie und elektromagnetischer Schwingung schon bei gewöhnlicher Temperatur besteht (…).

Man muss aber auch an langsame, freie Elektronen, an positiv geladene Wasserstoffkerne, die sogenannten Protonen, oder an ungeladene Wasserstoffkerne, die Neutronen denken. Sie haben alle ein hohes Durchdringungsvermögen und sind auf die verschiedenartigste Weise imstande, nicht bloß chemische Bindungen zu beeinflussen, sondern auch elementare Umwandlungen hervorzurufen (…). Gerade Elektronen, Protonen und Neutronen sind die eigentlichen Bausteine aller Materie, insofern sie jeden Atomkern aufbauen und bei jeder Atomumwandlung maßgeblich beteiligt sind.

Verfügt das Leben vielleicht über Möglichkeiten, über Katalysatoren, mit denen sich unter Anwendung geringerer Energie, als wir bisher anzuwenden pflegen, Spaltung und Aufbau von Atomkernen durchführen lässt? Hat (das Leben) den „Schraubenzieher“, mit dem es das komplizierte Uhrwerk eines Atomkerns mühelos zerlegt, das wir bisher durch Fernbeschuss zu zertrümmern pflegten, um seine Bestandteile kennenzulernen?

Wie leicht ließen sich Materialisationen und Dematerialisationen erklären, wenn das Leben diesen „Atomkernschraubenzieher“ wirklich besässe und zu handhaben vermöchte. In Elektronen, Protonen und Neutronen hätten wir tatsächlich die feinstoffliche Materie vor uns, mit der sich alles erklären und machen ließe, was uns die Parapsychologie an rätselhaften Erscheinungen darbietet.

Ich beschränke mich hier ausdrücklich auf das materielle Substrat. Wie es zu Formen gestaltet wird, ist Sache höherer Kräfte, die wir ruhig mit Rudolf Steiner ätherische Bildkräfte nennen können. Ich denke hierbei vornehmlich an die Probleme der Materialisation, der Dematerialisation wie der Rematerialisation, der Exteriorisation des Ichs (17) und des Doppelgängers, der Erscheinung Verstorbener oder Sterbender sowie der Vielfalt der Spukerscheinungen.

Hier scheinen überall in einem geistigen Ich verankerte formende Kräfte mitzuwirken, ja maßgebend zu sein. Sie gehören meines Erachtens nicht mehr in den Bereich des Physikers, sondern gehen den Psychologen und Philosophen an. Jedoch scheint mir, dass durch systematischen Einsatz der Methoden, die sich bei der Untersuchung der menschlichen Aura bewährten, auch von all diesen geheimnisvollen Vorgängen bezüglich der materiellen Unterlagen mancher Schleier weggezogen werden könnte.“(18)

Die Suche nach den formbildenden Kräften unseres Universums ist die Suche nach der Energie, die uns zu Lebewesen werden lässt und die uns unsere Zeit leben lässt. Einer der genialen Menschen, welche diese Energie zu Zeiten hervorbringt, Wilhelm Reich, hat jene Energie, zumindest ein Segment davon, oder einen „Hauch“ davon, gefunden und hat mit ihr zum Wohle der Menschen experimentiert.

Quellenangabe/Erläuterungen
 
Carl von Reichenbach und Jakob Narkiewicz-Jodko
(1) Hofmann, A. Die odische Lohe, J. Baum-Verlag, Pfullingen, 1920
(2) Feerhow, F. v.: Eine neue Naturkraft oder eine Kette von Täuschungen? Reichenbachs Od und seine Nachentdeckungen. Historisch-kritische Studie über die Strahlung des Menschen. Verlag v. Max Altmann, Leipzig 1914, Seite 9
(3) Kilner, J.W.: “The human atmosphere” in: “Die menschliche Aura und ihre experimentelle Erforschung”, Leipzig 1912.
(4) Siehe dazu: Bischof, M.: Der Ahnherr der Kirlians, Esotera Nr.3/1993; (5) S. 93f
(6) Feerhow, F.: Eine neue Naturkraft oder eine Kette von Täuschungen? S. 19f; (7) S. 20f; (8) S. 22f
 
Photographie, „Schirme“, „Apparate“
(1) Feerhow, F.: Eine neue Naturkraft oder eine Kette von Täuschungen? S. 25ff; (2) S. 43f; (3) S. 48f
(4) Siehe (1) S. 58: Hrsg: Zöppritz, A., Stuttgart 1908
(5) Sonnentau
(6) Feerhow, F.: Eine neue Naturkraft… S. 58,60; (7) S. 66; (8) S. 68; (9) S. 67, Zitat aus KORSCHELT, Oskar: Die Nutzbarmachung des Aethers etc., ohne weiter Angaben.
(10) Feerhow, F.: Eine neue Naturkraft… S 87f, 90
(11) Emanation: Ausstrahlung eines Fluidums oder einer Strahlung aus einem Objekt oder Lebewesen.
(12) Feerhow, F.: Eine neue Naturkraft… S. 99; (13) S. 102, (14) S. 115f; (15) S. 120, näheres in: Joire, P.: „Handbuch des Hypnotismus. Seine Anwendung in Medizin, Erziehung und Psychologie“
 
Die Auraforschung zu Beginn des 20. Jahrhunderts
(1) Hofmann, A.: Das Rätsel der Handstrahlen, Oswald Mutze-Verlag Leipzig 1922; (2) S. 6; (3) S. 10; (4) S. 22; (5) S. 56
 
Die Suche nach der Strahlung geht weiter
(1) Feerhow, F.: Die menschliche Aura und ihre experimentelle Erforschung, Verlag Altmann, Leipzig 1913; (2) S. 34; (3) S. 20.
(4) Aigner, E., in: Die Wünschelrute Nr. 6, 1921 S. 42ff
(5) Epidermis: Die oberste Schicht der Haut. Bei Pflanzen die äußere Zellschicht des Gewebes.
(6)(7) Wüst, J.: „Physikalische Grundlagen der menschlichen Aura“ in: Neue Wissenschaft, Zürich, Jahrg. 4, Heft 8 und 9, S. 258; (8) S. 261; (9) S. 261f; (10) S. 262
(11) Gemeint ist Pulsschlag und Atmung
(12) Hypnotisierten
(13) Schweißabsonderung
(14) Ein Prinzip der Homöopathie (!)
(15) körperlicher
(16) diffundieren: vermischen
(17) Dematerialisation: Übergang in einen nicht-materiellen Zustand; Rematerialisation: wieder in einen materiellen Zustand zurückkehren; Exteriorisation: Das eigene Territorium, das Gebiet, den Körper mit dem Geist verlassen. (18) S. 263ff

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