Frage: Herr Meyer, sie sind zusammen mit hochrangigen Wissenschaftlern in der Krebsforschung tätig. Die erste Frage drängt sich geradezu auf: Weshalb sind eigentlich die schulmedizinischen Heilerfolge bei Krebs so gering? Jahrzehntelange Krebsforschung mit Milliarden von Euros und Dollars haben zur Folge, dass die Krebsrate insgesamt steigt und steigt.

Antwort: Weil eine zelltoxische Therapie, wie sie die Schulmedizin betreibt, in fast allen Fällen der Krebsbehandlung als nicht effizient einzustufen ist. Ein Beispiel, das diese Aussage untermauert: Die Universität München hat in einer 25jährigen Studie nachgewiesen (Spiegel-Ausgabe Nr. 41/2004: „Giftkur ohne Nutzen“), dass die Chemotherapie das Überleben bei den häufigsten Krebserkrankungen wie Brustkrebs oder Prostatakrebs nicht signifikant verlängert. Lediglich bei den seltenen Arten wie Lymphdrüsenkrebs, Hodenkrebs oder Leukämie gebe es eine positive Entwicklung.

Frage: Was ist das eigentlich, Krebs? Was geschieht da in den Zellen?

Antwort: Maßgebliche Arbeit hat hier Herr Dr. Heinrich Krämer geleistet, nachzulesen unter anderem in seinem Buch: ‘Die stille Revolution der Krebs- und Aidsmedizin‘. In Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Krämer, den ich als meinen geistigen Vater bezeichnen möchte, hat sich meine eigene Forschung entwickelt. Um Krebs zu verstehen, muss man die Zellatmung verstehen: Die Art der Zellatmung ist der entscheidende Faktor zur Krebserkrankung, weil Krebs lediglich eine Schutzschaltung der Zellatmung darstellt. Eine gesunde Zelle gewinnt ihre Energie, indem sie etwa 90% des Sauerstoffs in den Zellen – in den Mitochondrien der Zellen – verwertet. Hiermit wird ATP, Energie für die Lebensvorgänge gewonnen. Um den Zellkern herum befinden sich etwa 1500 solcher Mitochondrien, Zellorganellen. Es sind lebendige Zellen innerhalb einer Zelle. Diese produzieren mit Hilfe des Sauerstoffs die nötige Energie. Bei diesem Vorgang der Energiegewinnung entstehen – ganz normal – Sauerstoffradikale, das sind toxische Abfallprodukte, die entgiftet werden müssen.

Frage: Diese freien Sauerstoffradikale fallen natürlicherweise an, auch beim gesündesten Menschen?

Antwort: Ja, und die gesunde Zelle macht diese problemlos unschädlich mit eigenproduzierter Schwefelverbindung. Schwefel ist unsere Haupt-Antioxidans; die Zelle, welche die Sauerstoffradikale freisetzt produziert gleichzeitig das Gegenmittel und so entsteht ein gesundes Gleichgewicht.

Frage: Und wie wird eine gesunde Zelle zu einer wuchernden Krebszelle?

Antwort: In dem Moment, in welchem ein Organismus die anfallenden Radikalen, Sauerstoff und andere von außen kommende (Fremd-)Radikale wie zum Beispiel Schwermetalle, Pestizide usw. nicht mehr entgiften kann droht ihr der Zusammenbruch, der Zelltod. Die Überflutung von Freien Radikalen durch unsere Umwelt ist der Hauptgrund für beginnende Zellwucherung: Dies sind Insektizide, Fungizide, Herbizide, Formaldehyd, Asbest, im Haus verarbeitete Gifte, auch Klebstoffe, schimmelpilzbelastete Nahrung, Konservierungsstoffe in Nahrung usw.. Wer weiß von den Verbrauchern schon, dass zum Beispiel ‘Natürliche Aromastoffe’ in Lebensmitteln meist die Ausscheidungen von Schimmelpilzen sind, oft noch gentechnisch verändert! Bei ausschließlich allen meinen Patienten – ohne jede Ausnahme – finde ich Schwermetallintoxikationen wie Blei, Palladium, Quecksilber, Aluminium und andere Schwermetalle. Insbesondere aus Zahnmaterialien, aus Bewässerungssystemen der Landwirtschaft, aus bleilegierten Wasserrohren. Dieses Sammelsurium von freien Radikalen – nehmen wir das alte deutsche Wort ‘Gifte’ – die sogar, um sich zu sättigen, Zellteile herausreißen, weil sie sich einen Reaktionspartner suchen, führt zu einer Erschöpfung des Entgiftungspools.

Frage: Schwermetalle, Pestizide usw. schädigen Körperzellen, indem diese Zellen verstümmelt werden?

Antwort: Ja, Radikale reißen zum Beispiel Fettsäuren aus der Zellwand oder aus dem Zellkern heraus. Die Zelle wird beschädigt oder stirbt gar ab. Das Fremdpartikel reißt einen Partner innerhalb des Körpers an sich. Man kann sich die Wirkung der freien Radikalen wie ein starker Magnet auf Eisenspäne vorstellen. Maßgeblich für die sich anbahnende Zellwucherung ist nun, dass diejenigen Mikronährstoffe, welche wir brauchen, um die notwendigen Schwefelverbindungen selbst zu produzieren, nicht ausreichend zugeführt werden.

Frage: Um welche Mikronährstoffe handelt es sich hauptsächlich?

Antwort: Zum Beispiel Schwefelhaltige Aminosäuren L-Cystein, L-Glutamin. Der Entgiftungspool bricht zusammen, weil zu den von außen ankommenden freien Radikalen auch die eigenen Sauerstoffradikalen nicht mehr entgiftet werden können.

Frage: Was macht nun die Zelle, wenn sie solchermaßen von Giften umringt ist?

Antwort: Sie hat nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie produziert weiter Sauerstoffradikale und vernichtet sich damit selbst oder sie schaltet die sauerstoffangetriebene Energiegewinnung ab. Letztes macht sie, um sich selbst zu schützen.

Frage: Kommen wir jetzt an den Punkt, an dem Krebs entsteht?

Antwort: Ja. Diese Umschaltung in der Energiegewinnung ist der Wendepunkt. Dr. Krämer hat dafür den Begriff geprägt: ‘Krebs als Schutzschaltung’. Jetzt wird Blutzucker, Glucose innerhalb der Zelle verbrannt – aber nicht mehr in den Mitochondrien, sondern im Zellplasma. Dabei entstehen keine Sauerstoffradikale, aber es entstehen Polyamine. Dies sind Abfallprodukte aus der Glucose-angetriebenen Energiegewinnung, welche die Zellteilung ankurbeln.

Frage: Nun fängt die Zelle an zu wachsen und sich zu teilen; das ist Krebs?

Antwort: Ja. Krebs ist lediglich eine energetische Umschaltung, eine Schutzschaltung vor Sauerstoffradikalen.

Frage: Kann ich diesen Vorgang, wenn er im Gange ist, wieder umkehren?

Antwort: Ja, ich muss dafür Sorge tragen, dass das ursprüngliche Modell der Energiegewinnung wieder zum Tragen kommt!

Frage: Was muss ich als Krebspatient oder als gefährdeter Mensch dazu tun?

Antwort: Ich muss dafür sorgen, dass die Zellen genügend Aminosäuren bekommen, um die fehlende Schwefelverbindung wieder aufzubauen und ich muss ihr genügend Chrom und Mangan geben. Chrom überträgt Sauerstoff innerhalb der Mitochondrien; allein Chrommangel lässt dieses gesamte Sauerstoffsystem zusammenbrechen! Ähnlich ist es mit Mangan, das in der Re-Synthese benötigt wird.

Frage: Wie ist die Wirkung zum Beispiel von Schwermetallen?

Antwort: Diese ist besonders hinterhältig. Schwermetalle lagern sich innerhalb der Mitochondrien ein und blockieren so die Aufnahme von Chrom und Mangan. Die Zelle muss dann zwingend ihr Energiesystem umschalten, weil auch dadurch das Sauerstoffsystem zusammenbricht.

Frage: Was sicher jeden von uns brennend interessiert: a) Wie mache ich bereits manifestes Krebsgeschehen rückgängig und b) wie schütze ich meine Zellen – wenn es noch nicht so weit ist – vor dieser ‘Schutzschaltung’.

Antwort: Erstens – ein konsequentes Verhalten bezüglich der Nahrungsaufnahme, bezüglich des Zustandes der Darmschleimhaut so wie es in diesem Buch geschildert wird. Alles was zur Vermeidung aller von außen zugeführter freier Radikaler beiträgt. Der Inhalt dieses Buches, umgesetzt im täglichen Leben, ist aktiver Krebsschutz, ist Prävention! Da in der Nahrungskette viele Stoffe fehlen, die noch vor 100 Jahren selbstverständlich vorhanden waren, muss hier zusätzlich etwas getan werden. Wenn man bedenkt, dass in einzelnen Lebensmitteln durch die industrielle Landwirtschaft und durch die Verarbeitungsmethoden bis zu 95% der natürlichen Inhaltsstoffe fehlen – besonders Vitamin B6, Kalzium, Magnesium, Chrom usw., dann ist da Handlungsbedarf. Es gilt hier: Was im Boden nicht mehr ist, das kann auch nicht mehr in der Pflanze sein.

Herr Meyer, ich danke Ihnen für dieses Gespräch!

Auszug aus: Walter Häge: “Die ‚Grundsanierung des Biologischen Systems Mensch’ nach Albert Hesse“
Radionik Verlag 2005, 332 Seiten, ISBN 3-934441-18-1