Dr. med. Wilhelm Reich – der Arzt

Die Lebensformel oder die Befreiung aus der Erstarrung

Der Weg Wilhelm Reichs (1897 – 1957) war der eines wahrheitssuchenden Außenseiters. Reich war Mediziner, schloss sich in Wien Siegmund Freud an und war bald als hervorragender Theoretiker der Psychoanalyse anerkannt. Seine Erfolge bei Klienten folgten.

Reich stellte fest, dass eine psychische Einengung, bis hin zur Erstarrung gleichzeitig auch eine körperliche Komponente hat. Wenn eine Psyche ins Ungleichgewicht gerät, werden zuerst die äußeren Körperbereiche energielos. Der psychisch Erkrankte ist an der Körperperipherie steif geworden. „Er fühlt sich ‘unbehaglich in seiner Haut’, ‘gehemmt’, kann ‘sich nicht verwirklichen’, fühlt sich ‘wie ummauert’, ‘ohne Kontakt’, ‘zum Bersten gespannt’.

Er strebt mit allen Mitteln ‘zur Welt’, doch ist er wie ‘festgebunden’. Mehr: Die Anstrengungen, in Kontakt mit dem Leben zu kommen, sind oft derart schmerzhaft, er ist so wenig fähig, die Schwierigkeiten und Enttäuschungen zu ertragen, dass er sich lieber ‘in sich verkriecht’.“(1)

Reichs neuer Weg ist die Befreiung des Menschen aus dieser seiner Erstarrung durch Zuführung von kosmischer Energie.

Der chronisch Erstarrte, der Blockierte, derjenige, der seelisch und körperlich keine Erregung, keine Emotion mehr spürt, das ist der gepanzerte Mensch. Natürliche, normalerweise fließende Energie, staut sich, erstarrt und wird mit den Jahren körperlich sichtbar, besonders an der Körperhaltung.

Wir brauchen uns z.B. nur mit etwas Einfühlungsvermögen vor ein großes Kaufhaus zu stellen und die vorbeihastenden Menschen anzuschauen. Vielleicht brauchen wir auch nur, mit großem Einfühlungsvermögen, in den eigenen Spiegel zu schauen.

Nach Reich sind es sieben Segmente, die als Folge seelischen Leidens = Verspannungen = Energieblockaden betroffen sind (2):

  1. Das Augensegment (incl. oberer Kopfhälfte)
  2. Das Mundsegment (incl. unterer Kopfhälfte)
  3. Das Halssegment (mit Kehle und Nacken)
  4. Das Brustsegment (incl. Brustkorb und Arme)
  5. Das Zwerchfellsegment (die Muskulatur über dem Bauch)
  6. Das Bauchsegment (Vorder- und Rückseite)
  7. Das Beckensegment (einschließlich Beine)

Auffälligkeiten bei 1 und 2 sind relativ leicht zu erkennen: die unglücklichen Augen, oft stechend, oft leer, oft kalt im maskenhaften Gesicht; oder die schmalen, harten, nach unten gezogenen Mundwinkel, eingegrabene Linien, die oft Hochmut oder Überlegenheit signalisieren, aber auch eine gewisse „Verzogenheit“ darstellen, die etwas nicht Vorhandenes darstellen wollen oder einfach nur Härte zeigen. Oft lässt sich eine andauernde Spannung der Kiefernmuskulatur beobachten: Die untere Gesichtshälfte wirkt abweisend, geradezu „böse“.

Reich spricht in diesem Zusammenhang von Charakterpanzerung, von einem Charakterpanzer, den er aufzulösen versucht.

Reich stellt fest, dass zum Beispiel Wut und Angst durch muskuläre Spannung so gebunden werden können, dass sie, gleichsam im Körper eingesperrt, nicht mehr nach außen dringen können. Wird nun etwa durch eine bestimmte Massage am gepanzerten Körpersegment gearbeitet, stellt Reich etwas Erstaunliches fest: „Wo immer ich von nun an eine muskuläre Bremsung oder Spannung auflöste, brach eine der drei biologischen Grunderregungen des Körpers aus: Angst, Hass oder sexuelle Erregung …

Die Auflockerung der starren muskulären Haltung ergab bei den Kranken merkwürdige Körperempfindungen: unwillkürliches Zittern, Zucken der Muskulatur, Kälte- und Wärmeempfindungen, Jucken, Ameisenlaufen, Prickeln, Gruseln und körperliche Wahrnehmungen von Angst, Wut und Lust. Ich musste mit allen alten Vorstellungen über die Leib-Seele-Beziehung brechen, wollte ich diese Erscheinungen erfassen. Sie waren nicht ‘Folgen’, ‘Ursachen’, ‘Begleiterscheinungen’ seelischer Vorgänge, sondern einfach diese selbst im Bereiche des Körpers.“(3)

Reichs grundlegende Erkenntnis war die, dass in einem gesunden Menschen die Energie des Lebens frei und unverkrampft fließen kann. Dieser Energiefluss wird als Lust erlebt. Wird Energie in ihrem Fluss gestoppt, wird sie in den Körper zurückgezogen und muss dort aufgestaut verharren, wird dies als Angst erlebt. Lust und Angst sind die zwei treibenden entgegengesetzten Grundgefühle. Die Energie, welche beide Gefühle antreibt, ist aber ein und dieselbe: bei Angst nicht fließend, bei Lust fließend.

Zu der Flüssigkeits- und Blutbewegung im Körper kommt eine eigene Körperenergie hinzu, die im Körper agierende Bio-Elektrizität.

Der sexuelle Orgasmus ist für Reich das typischste und anschaulichste Beispiel dafür, wie diese Art „Lebenselektrizität“ funktioniert.

Bei der sexuellen Reibung wird in beiden Körpern zunächst Energie gespeichert und dann im Orgasmus entladen. Der Orgasmus kann nichts anderes als eine elektrische Entladung sein. Der physiologische Bau der Geschlechtsorgane ist dafür besonders geschaffen: weite Bluträume, dichtes Nervengeflecht, Fähigkeit zur Erektion, eine Muskulatur, die spontane Zuckungen besonders leicht auszuführen vermag.

Untersucht man den Vorgang genauer, so entdeckt man einen merkwürdigen Viertakt des Ereignisablaufes:
Die Organe füllen sich erst mit Flüssigkeit: Erektion mit mechanischer Spannung. Dies führt eine starke Erregung mit sich (…), elektrischer Natur: Elektrische Ladung. Im Orgasmus baut die Muskelzuckung die elektrische Ladung beziehungsweise sexuelle Erregung ab: Elektrische Entladung. Diese geht über in eine Entspannung der Genitalien durch Abfluss der Körperflüssigkeit: Mechanische Entspannung
.

Dieser Viertakt: Mechanische Spannung – Elektrische Ladung – Elektrische Entladung – Mechanische Entspannung“(4), das ist die berühmte Orgasmusformel des Wilhelm Reich, die so gerne, bewusst oder unbewusst, missverstanden wurde!

Wenn man diese „Orgasmusformel“ lediglich auf den Geschlechtsakt anwendet, so versteht man Reich nicht, denn: ALLES LEBENDIGE funktioniert nach diesem Vierertakt, bis hinunter zur Zellteilung: Spannung – Ladung – Entladung –
Entspannung.

Hier handelt es sich um den bedeutendsten Vorgang in allem Lebendigen, so dass der Schritt nicht mehr weit war, diese Orgasmusformel zur LEBENSFORMEL zu erklären. Aus Lust wird Ausdehnung (Expansion) und aus Angst wird Zusammenziehung (Kontraktion).

Diese Lebensformel ist bei weitem nicht auf den Menschen beschränkt. Sie ist für alle Tiere gültig, gleich, ob diese ein Gehirn wie wir besitzen oder nur ein Nervensystem!

Jede irgendwie geartete Angsthaltung widerspricht dem Expansionsprinzip des Lebens und macht krank. Ist der Organismus einmal in eine Angsthaltung (Kontraktion) versetzt, können sich folgende Erkrankungen ergeben:

  1. Bluthochdruck, da die Gefäße zusammengezogen sind und das Herz eine Mehr-Leistung zu erfüllen hat.
  2. Rheuma. Als Folge von 1 können sich Substanzen ablagern. In der Muskulatur können Knoten gebildet werden.
  3. Bestimmte Lungenerkrankungen
  4. Asthma bronchiale
  5. Magengeschwüre
  6. Krämpfe/Verkrampfungen aller Art, wozu auch Hämorrhoiden zählen.
  7. Krebs
  8. Impotenz und Frigidität

Demnach folgen auf alle psychischen Störungen biologische Körperstörungen, sprich Krankheit.

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