Dioxin, eine neue Form der “Nahrungsergänzung”

Lebensmittelskandale sind ja nun im wiedervereinten Deutschland so häufig, dass man kaum noch Notiz nimmt, wenn wieder mal einer unterwegs ist. Gammelfleisch-Skandale hat es ja einige gegeben, frei nach dem Motto: Alle Jahre wieder kommt das Gammelfleisch. Nun aber hat es sich anscheinend ausgegammelt – aber dafür giftet es jetzt immer wieder. 

Dioxin ist ein alter Bekannter unter den Giften. Es tritt auf bei Verbrennungsprozessen z.B. und gilt als eine Substanz, die mittlerweile den ganzen Erdkreis bedeckt. Aber damit noch nicht genug. Jetzt ist es sogar möglich, Dioxine in Eiern, Geflügel- und auch Schweinefleisch in großzügig hohem Maße nachzuweisen. Erst letztes Jahr im Mai wurden einige Legehennen-Betriebe geschlossen, da man kontaminierten Mais als “Biofutter” ausgegeben und die Hennen damit gefüttert hatte. Im Dezember entschloss man sich zur “Zugabe”, die nicht nur die Hühner, sondern auch die Schweine miteinschloss. 

Was ist Intelligenz? 

Die Definition von Intelligenz ist verblüffend einfach:
Es ist die Fähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen. Jetzt sollte man meinen, dass die Krone der Schöpfung und das intelligenteste Wesen im Weltenall aus diesen Erfahrungen gelernt hat. Fehlanzeige. Statt geeignete Maßnahmen für einen Verbraucherschutz zu ergreifen, wurden die Interessen der Hersteller und der Wirtschaft über das Wohl und die Gesundheit der Verbraucher gestellt. Und wie es aussieht, gab es Warnungen genug an die niedersächsischen Behörden schon kurz vor Weihnachten letzten Jahres, die aber geflissentlich ignoriert wurden. 

Heute dagegen will es mal wieder keiner gewesen sein. Dementsprechend wirr sieht das Szenario bei der Rekonstruktion dann auch aus. Wie es aussieht, sind einige Firmen, also nicht nur eine allein, in die Sache verstrickt. So meldete der Futtermittelhersteller Wulfa-Mast aus Dinklage kurz vor Weihnachten eine Grenzwertüberschreitung bei Futter für Legehennen. Zu diesem Zeitpunkt war dieses Futter allerdings schon verkauft. Das Dioxin selbst soll aus einer Fettsäureaufbereitung stammen, die Wulfa-Mast von der Firma Lübbe gekauft hatte. 

Die Firma Lübbe ist Tochter der Firma Harles & Jentzsch und fungiert nur als Spedition in Bösel. Lübbe hatte zuvor von der Firma PetroTec aus Emden eine Reihe von Lieferungen technischer Fette bekommen, die als Grundlage zur Futtermittelherstellung dienten. Es ist aber noch nicht geklärt, wann und wo und bei wem das Dioxin in das Futtermittel “einsickerte”. Es ist auch kaum verständlich, dass technische Fette als Grundlage für Futtermittel eingesetzt werden (dürfen). Da kann man ja gleich ein Gläschen Maschinenöl zum Frühschoppen nehmen. 

Offensichtlich weiß wieder mal niemand nichts. Was man aber inzwischen weiß, ist laut Hannoverscher Allgemeinen Zeitung und Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein die Tatsache, dass Harles & Jentzsch bereits seit März 2010 von der Dioxinverseuchung der Fette wusste. Das aber wusste die Firma geschickt zu verheimlichen bis zu dem Zeitpunkt, wo eine Razzia den Sachverhalt ans Tageslicht brachte: Eine Belastung, die den erlaubten Grenzwert um den Faktor 164 überschreitet. Dieser Wert stellt damit einen neuen Rekord dar. 

Und wie kommt das Zeugs ins Fett und Futter? 

Laut Analysebericht ist es mehr als unwahrscheinlich, dass das Dioxin durch Verbrennungsvorgänge erzeugt und dann ins Fett gelangt ist. Es könnte sein, dass es über verunreinigte Behältnisse oder Lagerhallen ins Fett gelangt ist. Aber bislang weiß niemand, an welchem Punkt die Verunreinigung erfolgte. Was man aber dafür umso genauer weiß, ist die Tatsache, dass das Ganze vermeidbar gewesen wäre. Nicht nur die Verunreinigung wäre vermeidbar gewesen, sondern auch der Verkauf des verunreinigten Futtermittels. 

Offensichtlich ist dieses im vollen Bewusstsein der Verunreinigung an den Mann gebracht worden, ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen Konsequenzen für den Endverbraucher, der nicht nur das Fleisch und die Eier verzehrt, sondern dazu kostenlos eine Probe Dioxin mit essen muss. Und die Politik weiß bestens, dass genau dieses Fleisch und Eier, neben Fisch und Milch, schon “von Natur aus” der größte Dioxin”lieferant” für den Konsumenten sind (ca. 80 Prozent). Dies wird dann auch formschön als “Hintergrundbelastung” bezeichnet. 

Es ist auch kein Geheimnis, dass gerade Futtermittel für diese “Hintergrund”belastung verantwortlich sind. Und Deutschland liegt in Sachen Dioxinbelastung am oberen Limit innerhalb der EU. In dieser schweren Stunde stehen die verantwortungsbewussten Politiker dann auch auf und ergreifen tiefgehende Maßnahmen zum Schutz von der Futtermittelindustrie. Man will ja durch solche Lappalien nicht auch noch Arbeitsstandorte riskieren, Exportgeschäfte stören und sich die Arbeit machen, Auflagen und Kontrollen zu implementieren. Kontrollen gibt es ja schon und die reichen ja dann auch aus: Immerhin haben diese Kontrollen ja funktioniert und den Skandal aufgedeckt! Prima! 

Diese Kontrollen taugen bestenfalls dazu, das in den Brunnen gefallene Kind tot zu bergen, statt den Fall in den Brunnen zu verhindern. Denn die sogenannten “staatlichen Kontrolleure” sind bestenfalls in der Lage, ein paar Stichproben zu nehmen. Da muss man schon richtig „Schwein“ haben, wenn man im Selbigen Unregelmäßigkeiten entdecken will. 

Jetzt mag man denken, dass das alles vielleicht doch ganz einfach ist, denn die Tiere fressen Getreide, Gras, Heu, vielleicht noch ein wenig Mais usw. Nein, machen sie nicht. Sie werden regelrecht gezüchtet und damit mit speziellem Futter, Mischfutter, aufgepäppelt. Und dieses Mischfutter wimmelt von Zusatzstoffen, synthetischen Vitaminen, Mineralien und den eben erwähnten Fetten pflanzlicher und tierischer Herkunft. 

Für Gras und Heu braucht es keine Kontrolleure (oder vielleicht doch schon?). Aber dieses Zusatzstoffgeschäft macht sie notwendig. Laut Magazin Stern gibt es deren aber nur 200 bundesweit. Die machen dann auch die verordneten Kontrollbesuche, um Stecknadeln in Heuhaufen zu finden. Aber das ganze System an sich ist schon in seiner Anlage auf Versagen ausgelegt, denn auch 2000 Kontrolleure können immer nur Stichproben nehmen. Der große Rest bleibt unerkannt im Dunkeln. 

Warum es so wichtig ist, dass wir Dioxin „fressen“ 

Eine funktionierende Wirtschaft hat ihren Preis. Und wer in der Politik erfolgreich sein will, muss sich mit den Wirtschaftsinteressen arrangieren. Die Wähler können unter solchen Umständen ausgeblendet werden, denn wenn wieder Wahltag ist, haben die sowieso alles wieder vergessen und lechzen nach schönen Worten und Hollywood für Arme. 

Wichtig ist hier, dass die Preise sich für Futtermittel nicht erhöhen, was eine bessere oder andere Kontrolle mit sich bringen würde. Damit sind dann auch die Exporte von deutschem Fleisch nicht betroffen. Aber wenn man sich es einmal genau betrachtet, dann sind die Futtermittelkosten bei der Fleisch- und Eierproduktion nicht der Faktor, der den Kohl fett macht. Gewinnspannen für den Handel schlagen da deutlich kräftiger zu Buche, ebenso Verpackungs- und Transportkosten. Man spart also am falschen Ende bzw. am richtigen. Denn man will ja niemanden wegen so einer Lappalie wie der Gesundheit in seinem Geschäft stören. 

Fazit:

Man will es billig haben und bekommt die gesalzene Rechnung dann etwas später. Denn billig ist niemals gut, und gut ist niemals billig. Schade nur, dass die Leute, die so leichtfertig über die Gesundheit anderer Leute entscheiden, selber genug einsacken und kein Dioxin auf dem Tisch bei sich zu Hause abbekommen. Und da sie das wissen, sind ihnen die Konsequenzen auch vollkommen egal: Nach mir die Sintflut. 

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