In einem aufwendigen Verfahren wird Lakritze aus der Wurzel von Süßholz gewonnen. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter hoch und wächst vor allem im Mittelmeerraum und in mittelasiatischen Ländern, insbesondere im Iran und in der Türkei. Im Spätherbst werden die fingerdicken Wurzeln geerntet. Ihre Ausläufer erreichen eine Länge von bis zu acht Metern. Aus den Wurzeln wird schließlich eine schwarze, dickflüssige Masse hergestellt, – die Grundlage für Lakritze.
In Frankreich, Italien und Spanien essen manche sogar die pure Rohmasse, – nicht als Süßigkeit, sondern als Medizin, denn schon in der Antike war Lakritze als Heilmittel bekannt.
Tatsächlich enthält der Saft der Süßholzwurzel einen Pflanzenstoff, der eine schleimlösende Wirkung hat. Schon in der Antike war Lakritze als Heilmittel bekannt und wurde gegen Erkältungs- und Lungenkrankheiten eingesetzt. In Mitteleuropa gewann Lakritze seit dem Mittelalter an medizinischer Bedeutung. Apotheker machten daraus Mittel gegen Gelbsucht, Husten, Magenprobleme und sogar gegen die Pest. Erst später wurde die herbe Lakritze mit Zucker, Glukosesirup, Mehl, Kartoffelstärke, Salmiak und Aromen gemischt und als Süßigkeit verzehrt.
Auch heutzutage wird Lakritze noch medizinisch verwendet und ist häufig ein Bestandteil von Hustensäften. Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass Lakritze eine heilsame Wirkung bei Entzündungen hat und die Leberwerte bei chronischer Hepatitis senken kann. Außerdem enthält Lakritze Stoffe, welche die Abwehrkräfte stärken. Die Pharmaindustrie nutzt den Lakritzebestandteil Glycyrrhizinsäure als Rohstoff für neuartige Medikamente, unter anderem bei Therapien gegen HIV und die Infektionskrankheit SARS Covid-19.